25. Oktober Es gibt keine Nachrichtensendung, in der es nicht um Flüchtlinge geht. Von der Bibel her fällt mir dazu der Abschnitt ein „vom Weltgericht“ in Matthäus 25. Da steht: 34Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt! 35Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen. 36Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet. Ich bin krank gewesen und ihr habt mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen und ihr seid zu mir gekommen. 37Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dir zu essen gegeben, oder durstig und haben dir zu trinken gegeben? 38Wann haben wir dich als Fremden gesehen und haben dich aufgenommen, oder nackt und haben dich gekleidet? 39Wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? 40Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“
26. Oktober Da ist ein Mann, der regelmäßig Sport macht und joggen geht. Er hat eine Tochter, die praktisch erwachsen ist und sich überraschenderweise Laufschuhe kauft. Das freut den Vater natürlich, und er sagt sich: Vielleich war es ja doch mein Vorbild, das die Tochter jetzt zum Sport motiviert. Für christliche Eltern gibt es im Blick auf ihre Kinder etwas viel Wichtigeres als sportliche Kinder. Nämlich dass die Kinder an Christus glauben und christlich leben. Das kann man nicht erzwingen. Aber es besteht die Hoffnung, dass das Beispiel der Eltern sich irgendwann einmal auswirkt. Vielleicht nicht sofort, aber vielleicht später. Aber nicht nur dem Vorbild dürfen wir etwas zutrauen, besonders auch dem Gebet für die Kinder.
27. Oktober Die Obfrau eines Chores sagt: Vielleicht wisst ihr jemanden. Ladet Leute ein, damit wir wieder mehr werden. Leute einladen, das macht nicht jeder gerne. Man hat Angst vor einer Ablehnung: Ich habe keine Zeit. Ich kann nicht singen. Aber man hat auch die Sorge, dass sich vielleicht jemand einladen lässt, dass aber dann langjährige Chormitglieder sagen könnten: Wen hast du uns denn da angeschleppt. Wir sind ja alle keine perfekten Sänger; aber wie der singt – das hat keinen Sinn. Jetzt übertrage ich diese Werbung für einen Chor auf die Werbung für die christliche Gemeinde. Das ist ja immerhin ein Auftrag Jesu, und die christlichen Gemeinden sollen ja auch wachsen. Nun stelle ich mir vor, dass ich jemanden motivieren könnte, am Gemeindeleben teilzunehmen, und etablierte Gemeindeglieder rümpfen vielleicht die Nase und sagen: Wen hast Du denn da angeschleppt? Dann wäre die richtige Antwort wohl: Wen ich da angeschleppt habe? Einen Sünder, so wie ich und du auch Sünder sind.
28. Oktober So viele Flüchtlinge kommen. Die meisten Sind Moslems. Muss man nicht Angst haben, dass der Islam stärker wird als das Christentum? Es muss nicht so sein. Es kann auch anders kommen: Wenn einwandernde Moslems ihren Glauben mit Hingabe leben, kann das Christen motivieren, auch wieder mit dem christlichen Glauben ernst zu machen. Entscheidend ist, dass Christen sich darum bemühen, im Glauben fest zu werden. Eine feste Glaubensüberzeugung kann auch andere überzeugen. Weil ich glaube, dass der christliche Glaube die Wahrheit ist, wird sich der christliche Glaube auch durchsetzen. Da braucht keiner durch Machtausübung nachhelfen, sonst wird alles zunichte.
29. Oktober Die Firma VW hat große Probleme. Sie hat falsche Abgaswerte angegeben. Nun ist es herausgekommen. Ich muss an Jesu Wort denken: „Es ist nichts verborgen, was nicht offenbar wird, und nichts geheim, was man nicht wissen wird“ (Mt 10,26). Es mag ja sein, dass bestimmte Dinge vor Menschen geheim gehalten werden können. Spätestens in der Ewigkeit wir alles aufgedeckt sein. Das soll uns dazu bewegen, unbedingt ehrlich zu sein. Sollten uns Dinge einfallen, wo wir doch nicht ehrlich gewesen sind, dann sollen wir versuchen, diese zu bereinigen.
30. Oktober Weil heute Weltspartag ist, spreche ich davon, wie man sein Geld sinnvoll anlegen soll. Jesus hat gesagt: Sammelt euch Schätze im Himmel. Dort ist ein sicherer Ort. Dort ist das Kapital nicht gefährdet. Weder durch Diebe, noch durch Inflation oder Bankenpleite oder Katastrophen. Jesus sagt auch, wie das geht, sich einen Schatz im Himmel zu sammeln: Wer einem Armen gibt, der sammelt sich einen Schatz im Himmel. Und die Zinsen sind jedenfalls auch besser als bei den Banken.
31. Oktober Die Evangelische Kirche feiert heute das Reformationsfest. Am 31. Oktober 1517 veröffentlichte Martin Luther 95 Thesen mit seiner Kritik am Ablasshandel. Manchmal sind ja Kritiker der Kirche heiliggesprochen worden. Z.B. Franz von Assisi Ich frage mich, ob es eines Tages passieren könnte, dass auch Martin Luther von der Katholischen Kirche heiliggesprochen werden könnte. Immerhin hat er Großes für die Kirche geleistet. Mit seiner Bibelübersetzung hat der dem Volk die Heilige Schrift in einer verständlichen Sprache in die Hand gegeben. Er hat deutlich gemacht, was das Zentrum des christlichen Glaubens ist: Jesus Christus selber. Seine Berufung auf das Gewissen, das durch die Bibel geformt ist, ist beispielshaft. Aber für eine Heiligsprechung muss auch ein Wunder nachgewiesen werden. Für mich ist es ein Wunder, dass Luther seinen Einsatz für die Kirche überlebt hat und nicht auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde.
|