Die Radioansprachen der Sendung "Nachgedacht"
von "Radio Osttirol" hier zum Nachlesen:
(08. bis 14. Dezember 2013)
8. Dezember Hast Du auch als Kind Briefe ans Christkind geschrieben? Ich habe meiner Mutter solche Briefe diktiert, als ich selber noch nicht schreiben konnte. Ist Dir auch der Gedanke gekommen: Warum schreibt das Christkind nicht zurück? Man muss doch zurückschreiben, wenn man einen Brief bekommt. Das muss doch das Christkind wissen. Man sagt, Jesus Christus habe nichts Schriftliches hinterlassen. Aber er hat Briefe diktiert. An Johannes. Man kann sie nachlesen in der Bibel. Ganz hinten. In der Offenbarung des Johannes. Da stehen „Die Sendschreiben an die 7 Gemeinden“. Warum gerade 7? Weil 7 die heilige Zahl ist. An 7 Gemeinden heißt: An alle Gemeinden. An alle Pfarren. Auch an deine Pfarre. Und damit auch Briefe an Dich. Wenn plötzlich irgendwo ein Brief gefunden wird von Mozart oder Goethe, an seine Geliebte, dann wird das für eine große Sensation gehalten. Eine viel größere Sensation ist doch, dass es Briefe gibt von Jesus Christus, an seine Geliebten. An Dich. Nimm Dir im Advent die Zeit, diese Briefe zu lesen und darüber nachzudenken. |
9. Dezember Du willst doch kein Tierquäler sein? Dann beteilige Dich nicht an der Silvesterknallerei. Tierarzt Herwig Pucher spricht von der größten kollektiven Tierquälerei. Du willst kein Umweltsünder sein? Dann beteilige Dich nicht an der Silvesterknallerei – Dabei steigt die Feinstaubbelastung enorm. Du willst an keiner Körperverletzung oder Sachbeschädigung beteiligt sein? Das wollte keiner, als im vergangenen Jahr durch Silvesterraketen Menschen verletzt wurden, Gehörschäden erlitten und Häuser niedergebrannt sind. Du hast so viel Geld übrig, dass Du Silvesterraketen kaufen könntest? Dann tu damit etwas Gutes und spende es für Menschen, die von Umweltkatastrophen betroffen sind! |
10. Dezember Einer sagt zu seinem Freund: Wenn du 2 Häuser hättest, würdest du mir eines geben? Ja! Und wenn du 2 Autos hättest, würdest du mir eines schenken? Und wenn du 2 Mäntel hättest? Würdest du mir einen schenken? Nein! Warum nicht? Weil ich zwei Mäntel habe. Dieser Witz hält uns einen Spiegel vor Augen. Theoretisch haben wir oft hohe Ideale, aber wenn es praktisch wird, bleibt nicht mehr viel davon übrig. Das ist in vielen Bereichen so. Ob es nun der Umweltschutz ist, oder unser Christ-Sein. |
11. Dezember Neulich traf ich einen alten Mann, den ich schon lange nicht mehr gesehen hatte. Nachdem ich ihn begrüßt hatte, begrüßte ich auch neben ihm seine Frau. Dabei blamierte ich mich, denn es war gar nicht seine Frau. Sie stand nur gerade zufällig neben ihm. Daher fragte ich ihn: Lebt Deine Frau noch? Ja, sie lebt noch. Aber sie ist heute zu Hause geblieben. Nachher dachte ich noch weiter über diese Begegnung nach. Wenn es der Fall gewesen wäre, dass seine Frau tatsächlich schon gestorben wäre, und ich hätte gefragt: Lebt Deine Frau noch? Dann hätte er als ein gläubiger Mann vielleicht gesagt: Ja, sie lebt noch. Denn Christus hat gesagt: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt. |
12. Dezember Neulich sangen wir in einem feierlichen Gottesdienst „Großer Gott, wir loben dich“. In einer Zeile heißt es: „Vor dir neigt die Erde sich“. Darüber dachte ich noch weiter nach. Es könnten die Bewohner der Erde gemeint sein, die sich anbetend vor dem Schöpfer neigen. Mir kam aber auch der Gedanke, dass sich die Erdkugel neigt. Die Erdachse steht ja nicht senkrecht auf der Ebene, in der die Erde um die Sonne kreist, sondern ist geneigt, mit einem Winkel von etwa 23°. Diese Neigung bewirkt den Wechsel der Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Was für ein Segen ist es doch, dass sich die Erde neigt. Dann muss es doch auch ein Segen sein, wenn ein Mensch sich vor dem großen Gott neigt.
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13. Dezember Heute habe ich meinen 60.Geburtstag. Was wünsche ich mir zu meinem 60. Geburtstag? Dass Menschen hinhören auf das, was Gott uns in der Heiligen Schrift mitteilt. Dass Menschen in diesem Hinhören zum Glauben kommen und im Glauben fest werden. Dass Menschen die feste Glaubensüberzeugung haben: Gott schenkt mir das ewige Leben. Dass der christliche Glaube Menschen zu Taten der Liebe anspornt. Und dann wünsche ich mir noch, dass ich ein Mitbeteiligter sein darf an diesem Geschehen, das letztlich nur Gott wirken kann. |
14. Dezember Ich war im Krankenhaus. Nur kurz. Nach dem Abendessen kommt eine Schwester und holt bei jedem Patienten das Tablett mit Teller, Besteck usw. wieder ab. 4 mal muss sie ins Zimmer kommen, bis alles weggeräumt ist. Als sie fertig war, dachte ich, ich hätte ihr eigentlich helfen können. Am nächsten Morgen nach dem Frühstück. Wieder kommt eine Schwester und holt das Geschirr. Diesmal bi ich geistesgegenwärtig und während sie das Geschirr in einen Wagen verräumt bringe ich ihr schon das nächste Tablett an den Wagen und wieder das nächste, bis alles weggeräumt ist. Als wir fertig waren, fragt sie mich: Sind Sie noch länger da? Nein. Ich erwarte, dass ich noch an diesem Vormittag heimgehen kann.
Dieser kurze Krankenhausaufenthalt ist für mich ein Gleichnis für das kurze Leben hier auf dieser Welt. Manchmal brauche ich lange, bis ich merke, wo ich mich nützlich machen kann. Wenn sich andere wünschen, ich würde noch länger hier bleiben, dann war ich nicht umsonst hier. Aber nach einer gewissen Zeit des Aufenthaltes möchte ich doch lieber nach Hause. |