14. Februar:
Was seid ihr so furchtsam? Mich bewegt die biblische Erzählung von der Sturmstillung (Markus 4, 35-41), weil sie so aktuell ist. Ich lese „Windwirbel“ und denke an die Prognosen zunehmender Häufung außergewöhnlicher Wetterereignisse. Ich lese von den Wellen, die ins Boot schlugen und denke an die Rede von der Flüchtlingswelle und von dem Boot, das angeblich schon voll sei. Ich lese vom Boot, das unterzugehen drohte und denke daran, dass manche die Kirche dem Untergang geweiht sehen. Ich lese, dass es Abend war, als das Boot zum anderen Ufer aufbrach und denke an meinen Lebensabend und das jenseitige Ufer, das Jenseits. Jesus schlief im Boot, und viele haben den Eindruck, dass Gott heute auch schläft. Aber dann weckten die Jünger Jesus, er stand auf und brachte mit seinem mächtigen Wort Wind und Wellen zum Verstummen. Es trat eine große Stille ein und Jesus sprach: Was seid ihr so furchtsam? Habt ihr noch keinen Glauben? Diese Worte mahnen uns, dass wir mit unseren Gebeten Jesus wecken, damit eine Stille eintritt. Entweder so, dass Jesus die Wogen glättet, oder so, dass er unsere Gemüter beruhigt, dass wir wieder vernünftig nachdenken und handeln können. Möge doch Jesus nicht nur unseren Unglauben tadeln, sondern uns Glauben schenken, damit unsere „Heidenangst“ wiche! Dass es diese Welt gibt und nicht nichts, helfe uns glauben, dass Gott diese Welt noch länger will. Dass im Diesseits etwas ist, helfe uns glauben, dass auch im Jenseits nicht nichts ist. Dass die Kirche noch nicht untergegangen ist und noch Christus predigt, helfe Dir zu glauben, dass er auch Dein Retter sein will.
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