Im Rahmen eines "Lebensrückblicks" anläßlich einer Durchforstung alter Fotokisten sind die Erinnerungen an "unsere, von uns erbaute" Kirche in Lienz wieder hoch gekommen. Was lag näher, als gleich die Internetseite aufzusuchen, um zu sehen mit welchem Gemeindeleben wohl "unsere/meine!" Kirche in Lienz erfüllt worden ist. Gleich vorweg : Ich war hoch erfreut, insbesondere auch über den GD am Großvenediger Gipfelkreuz!
Doch nun der Reihe nach, damit Licht in das Geschriebene kommt. Ich bin Arzt im Un-Ruhestand, war zuletzt 30 Jahre niedergelassener Land- und Notarzt in Meinersen bei Gifhorn nördlich von Braunschweig. Das war ich aber nicht von Geburt an und somit nähern wir uns dem eigentlichen Thema.
Ich bin am 14.2.43 in Berlin geboren dort zur Schule gegangen und auch studiert. Mit 10 Jahren habe ich mich der Evangelischen Jugend angeschlossen. Wir hatten eine wunderbaren, "bergbesessenen" gläubigen Jugendpfarrer Günter Zippel und eben so tüchtige Jugendarbeiter. Im Rahmen dieser Jugendarbeit kam es dazu, dass wir zusammen mit mehreren anderen Jugendgruppen aus Berlin 1960 einem Ruf gefolgt sind, einer in der Diaspora lebenden evangelischen Gemeinde in Lienz beim Bau ihrer Kirche zu helfen. Gehört -- getan.
Von dem unheimlich netten, "knuffigen", tatkräftigen Herrn Oberbaurat Untersteggaber wurden wir in einer alten, leerstehenden Kaserne in Lienz untergebracht und schon konnte es losgehen. Die erste Hälfte unserer Ferienzeit arbeiteten wir als Handlanger auf dem Bau, in der zweiten Hälfte stiegen wir auf in die Berge und machten so unsere Betten frei für die nächste im direkten Anschluß kommende Gruppe aus Berlin, die dann ihrerseits genauso handelte. Und so folgte eine Gruppe nach der anderen und die Kontinuität der Handlangerarbeit war gewährleistet, ohne dass wir Einzelnen uns verausgabt hätten.
Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht hatte Herr Untersteggaber 2 evangelische Maurer und einen evangelischen LKW-fahrer organisiert, mit dem wir auch in den Steinbruch gefahren sind, um Felssteine zusammenzutragen und aufzuladen. Es hat richtig Freude und Spaß gemacht und ich erinnere mich sehr gerne an diese Zeit zurück (nicht umsonst käme ich nicht auf die Idee, diese mail zu schreiben).
Nebenbei hier habe ich auch mein allererstes Bier im Leben getrunken, das Herr Untersteggaber für uns "Bauleute" zur Anerkennung in die Kaserne gebracht hat. Das berühmte Gösser Bier!! Nun waren wir richtige Männer.
Wir sind in den Jahren danach noch zweimal nach Lienz und Umgebung mit Zelten gekommen. Haben alle Gipfel der Lienzer Dolomiten bestiegen, waren auch u.a. in der Hoch-schobergruppe unterwegs und haben unsere Bergtouren immer mit der Besteigung des Großvenedigers beendet (hier natürlich mit Führer). Zweimal sind wir von der Prager Hütte und einmal über die Defregger Hütte auf gestiegen.
Vor diesem Hintergrund werden Sie nun diese mail und mein o.ä. Interesse an Ihrer Gemeinde und "meiner" Kirche an der Drau verstehen. Ich habe mich wirklich über die Internet-Präsentation mit den gelungenen Informationen über die zahlreichen Aktivitäten Ihrer Gemeinde gefreut.
So steht Ihre Gemeinde gewiß nicht erst seit 1960 unter dem Segen unseres HERRN JESUS CHRISTUS und dafür können wir unseren HERRN nur immer wieder dankbar loben und preisen!!
Ich wünsche Ihnen, Herr Pfarrer Hecht, Ihrer Familie, Ihren Mitarbeitern und Ihrer Gemeinde weiterhin GOTTES SEGEN ! und grüße Sie alle ganz herzlich
Ihr Wolfgang Riske , der Kirch-Bau-Handlanger von Lienz
Link der Pfarrgemeinde Meinersen: http://www.kirche-meinersen.de/
|