Eine Holzkirche, die sogenannte "Barackenkirche", wird 1947 gebaut
Durch den Bevölkerungszustrom nach dem Zweiten Weltkrieg war die Gemeinde so stark angewachsen, dass 1947 erstmals ein eigener Pfarrer bestellt wurde. |
Original Flügelaltar aus dem Jahre 1947
Im „Osttiroler Boten“ vom 19. 12. 1947 stand folgendes zu lesen: Zur Einweihung des evangelischen Holzkirchleins in Lienz Psalm 126,3 - Der Herr hat Großes an uns getan; des sind wir fröhlich. Im Rahmen dieses Bibelspruches hat das Presbyterium der evangelischen Pfarrgemeinde – Pfarrvikariat Lienz am Montag den 8. Dezember 1947 die im Draupark der Stadt Lienz errichtete Kirche um 10.00 Uhr durch den Hern Superintendenten Dr. Fritz Zerbst und im Beisein der evangelischen Pfarrer Hengstenberg und Johne eingeweiht. Die Holzkirche, die rund 180 Personen fassen kann, ist eine Spende der Ökumene in der Schweiz. Der Bau besteht aus einem Betsaal, einer Sakristei, einem Abstellraum und einem Vorraum. Im Kirchenraum befindet sich an der Stirnseite ein einfacher Altartisch auf welchem ein hübsch ausgeführtes Kruzifix, zu beiden Seiten mit einer Spruchtafel, steht. Rechts ist die Predigerkanzel und links der Taufstein aufgestellt. Den Platz zur Herstellung der Kirche hat die Stadtgemeinde Lienz am Eingang in den Draupark der evangelischen Gemeinde überlassen. Um die festgesetzte Stunde versammelten sich die zahlreich erschienenen Gläubigen vor dem Eingange der gesperrten Kirche und erwarteten dortselbst die Pastoren. Beim Eintreffen dieser überreichte Herr Zimmermeister Schneider, der mit der Durchführung der Bauarbeiten betraut war, in sinnvollen Begrüßungsworten dem Superintendenten Dr. Zerbst den Schlüssel für die Kirche, der ihn mit einem Segenswunsch dem nunmehrigen Ortspfarrer Johne übergab. Pfarrer Johne sperrte nach einer kurzen Ansprache die Kirche auf. Als sich der Betsaal mit den Gläubigen gefüllt hatte, brachte der Kirchenchor der evangelischen Pfarrgemeinde Spittal/Drau unter der Leitung des Herrn Professor Stöckl „die Ehre Gottes“. Eine heilige Stille durchzog den einfachen, schön geschmückten Kirchenraum, als der Superintendent Dr. Zerbst nach gedankentiefer, formvollendeter Predigt die Einweihung des Gotteshauses vornahm und dieser Kirche den Namen „Christuskirche“ beilegte. Hernach hielt Herr Pfarrer Johne den ersten Gottesdienst mit der Festpredigt. Herr Pfarrer Hengstenberg dankte in einer Ansprache allen Wohltätern der evangelischen Gemeinden des In- und Auslandes für die Mithilfe, die den Bau des Kirchleins ermöglichte. Zu den Einweihungsfeierlichkeiten war die Stadtgemeinde Lienz durch Bürgermeister Moritz und Stadtrat Staudacher, die Bezirkshauptmannschaft durch Amtsdirektor Lipp und die Schulen durch Hauptschuldirektor Kröll vertreten. Ein Mitagessen im Hotel “Post”, das die Festgäste mit den von auswärts gekommenen Glaubensgenossen vereinte, beendete die Feier, die jedem einzelnen der Besucher einen tiefen religiösen Eindruck hinterlassen hat. |
Im Jahr 1948 konnte die Pfarrgemeinde zu Ihrer Freude gleich neben der Holzkirche ein Pfarrhaus bauen, welches zur Amtseinführung von Pfarrer Johne am 14. November seiner Bestimmung übergeben wurde. In dieser Zeit gab es schon die Predigtstationen in Winklern, Möllbrücke, Oberdrauburg, Dellach, Greifenburg und Steinfeld. Im ganzen Gemeindegebiet konnte bereits damals der evangelische Religionsunterricht abgehalten werden. |